Monday 17 June 2013

MOODLE KURS - REFLEXION



Seit nunmehr über 3 Jahre gibt es an unsere Schule die Moodle Platform. Bis anhin hatte ich sie eigentlich nur für zwei Sachen benutzt. Erstens, um Hausaufgaben zu notieren und zweitens, um meine Lernende nützliche Links aus dem Internet zu Verfügung zu stellen. Punkt.

Vor ein paar Monate wollte ich aber den ersten Schritt in einer neuen Richtung wagen und beschloss einen 'Moodle-Kurs' zu erstellen in Verbindung mit dem Buch Cry Freedom, das wir in der Klassen lesen wollten.

Grundsätzlich sollten die Schüler immer wieder ein paar Kapitel des Buchs als Hausaufgabe lesen und dann war ein Schüler-Team in der nächsten Lektion für diesen Teil des Buches ‚zuständig’. Das heisst, sie mussten mit einer interaktiv gestalteten Gruppenpräsentation dafür sorgen, dass alle Schüler und Schülerinnen den Inhalt diesen Teil des Buches verstanden hatten. Ich (und allenfalls die SchülerInnen selbst) wurde dann den ganzen Prozess in Moodle unterstützen, indem ich dort  Material zur Sprache und Geschichte hochladen wurde. Dabei waren mir folgende Aspekte besonders wichtig:

  • Mindestens 4 verschiedene Web 2.0 Tools sollten im Kurs benutzt werden und auch mindestens zwei eingebettete Filmsequenzen. (Die Tools, die ich verwendete sind: Quizlet, Testmoz, Padlet, Studystack, LearningApps, Prezi und Proprofs. Auch habe ich Versucht die Möglichkeiten in Moodle zu verwenden, z.B. Aufgaben, Forum, Opinion Poll und Quiz.)
  • Zusätzlich wollte ich versuchen, das Material ansprechend und motivierend zu gestalten - einen sehr wichtigen Aspekt, weil die Lernenden ja möglichst nicht gerade von Anfang an negativ gegenüber Moodle sein sollten. 
  • Die Aufgaben mussten zudem klar und verständlich sein, sodass die Lernende sie gut alleine meistern konnten, - entweder zu Hause oder unterwegs auf ihren Smartphones :-)
  • Dann war mein Wunsch, dass das Material zu einem grossen Teil interaktiv sein sollte, sodass die Lernende handlungsorientiert arbeiten konnten, aber auch wiederum um die Motivation der Lernenden zu steigern. 
  • Natürlich war das Ziel auch, dass die Aufgaben den Lernenden beim Leseverständnis unterstützen und ihnen zu besseren Sprachfertigkeiten würden. 
  • Schliesslich sollten die Lernende ihr geschichtliches Wissen über Südafrika und Apartheid vertiefen. Ja, es gab so manche Wünsche und Ziele für diesen ersten Moodle Kurs.

ALLGEMEINE BEOBACHTUNGEN
Ich wurde von Anfang an von der Arbeit mit meinem Moodle-Kurs mitgerissen und fand es super spannend diesen Kurs zu gestalten.  Ich habe auch sehr viel Zeit damit verbracht auszufinden welche Aufgaben für die Lernenden wohl gut wären für die verschiedene Kapitel des Buchs und auch welche Tools man da am Besten benutzt. Ja, ich war ständig 'in Flow', wie es so schön heisst und habe dabei oft die Zeit total vergessen.

Ich habe mich auch auf jede Schülerantwort in Moodle gefreut. Die Aufgaben, die ich selber korrigieren und bewerten konnte, habe ich immer sofort angeschaut, weil es mich wirklich interessiert hat, was die Lernenden daraus machten. Für mich war es eine bereichernde Erfahrung, den ich ganz sicher in Zukunft wiederholen werde!

Ich habe aber auch vieles gelernt, was ich für zuküftige Projekte mitnehme.
Nämlich, dass es nicht immer so einfach ist gute Fragen für ein Forum zu erstellen. Richtig / Falsch Fragen eignen sich hier eher nicht, weil die Antworten immer für jeden sichtbar ist und man so die richtigen Antworten einfach von den vorhergehenden geposteten Antworten abschreiben kann. Wenn ich solche Aufgaben gestellt habe, habe ich darum eine Moodle Aufgabe gemacht und nicht ein Forum. Die Aufgabe Antworten sind dann nur für die Lehrpersonen ersichtlich.
Ich habe auch gelernt, dass es ganz viel Zeit benötigt um einen solchen Moodle Kurs zu erstellen. Und – ein paar von meinen Schüler nächstes Jahr werden diesen Moodle-Kurs auch machen müssen – Konstruktivismus und Selbstbestimmung hin oder her :-)
 
Anfangs hatte ich nicht klar aufgelistet welche Aufgaben wie viel für die Fliessnote des Moduls zählen würde. Dies hat den Schülern leider sehr verwirrt. Sobald jemanden darüber nachfragte, konnte ich aber nachhaken und das nötige Blatt hinzuhängen. Ja, man lernt nicht nur vor oder nach einer Aufgabe, sondern auch währenddessen! Und für neue Projekte wie dieses, ist es wichtig, dass die Lehrperson offene Augen und Ohren hat damit sie sofort eingreifen kann wenn etwas nicht ganz nach Plan läuft. 

Ich habe auch gelernt, dass es lernende gibt, die diese Form von Arbeit sehr schätzen. Sie haben zum Beispiel gesagt, dass es toll war, die Note anhand vom Fliess selber beeinflussen zu können. (Die Präsentationsnote (bestehend aus 1/3 Peer-Assessment und 2/3 Lehrerfeedback) und die Fliessnote (wie viele der Moodle-Aufgaben zu mind. 70% Zufriedenheit gelöst wurden) zählten 50/50 zusammen zu einer Note für das Moodle Projekt.) Diese interessierten Schüler und Schülerinnen haben auch jede Aufgabe in Moodle sofort gelöst. Aber es gab auch Lernende, die die Moodle Seite nie besucht haben. Diese haben dann auch eine schlechtere Note erhalten, aber scheinbar war das ihnen egal. Ich wünsche ich hätte alle in der Klasse gleichwohl motivieren können, aber das ist vielleicht eher illusorisch...

Es gab auch einen kleinen technischen Problem, das wir leider nicht zu lösen vermochten. Wir haben in der Schule einen Mediaserver, und von dort wollte ich den Film Cry Freedom mit dem Moodle-Kurs verlinken, sodass die Lernenden sich zu Hause den Film anschauen konnten. Um es aber so zu gestalten, dass die veröffentlichten Filmszenen zum Buch passten, wollte ich nur immer wieder kleinere Teile vom Film zu verfügung stellen. Aus administratorischen Gründen ginge dies einfach nicht - auch nicht nach viel wohlwollender Unterstützung vom IT-Support Team an unsere Schule. Ich konnte nur den ganzen Film am Stuck freigeben.

FEEDBACK VON DEN SCHÜLERN
Grundsätzlich waren die Schüler sehr zufrieden mit dem Projekt. Sie schätzten die individuelle Arbeitsmethode, die Möglichkeit am Computer zu arbeiten und auch den Inhalt des Buches. Sie meinten sie hätten viel gelernt sowohl in Englisch wie auch über die Geschichte von Südafrika und über Apartheid. Sie haben auch zum Ausdruck gebracht, dass sie die Web 2.0 Tools auf einer positiven Weise ein bisschen näher gebraucht worden sind.
Hier ist zusammenfassend was einer meiner Lernende dazu sagte, der einzigste der sein Feedback -zusätzlich zu unserem Feedback Austausch in der Klasse - auch auf Moodle postete. Ja, diese Feedback Aufgabe auf Moodle zählte nämlich nicht zu denen die Punkte generierte, darum haben die meisten Lernenden diese Moodle-Task ausgelassen. War ja klar, aber ja, ich lerne auch immer wieder dazu. Hier nun das Feedback:

I really enjoyed this way of doing homework and exercise. I learned not only English, I also learned a lot about different cultures, a lot about the history of South Africa and a lot about the country and I realize what a paradise I am living in. The different ways of exercise, the films and the many personal inputs of you (Ms. Marolf) makes learning English very interesting and exciting.

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